Bei der Schilddrüse handelt es sich um ein Organ, dessen Form an einen Schmetterling erinnert. Die Schilddrüse liegt unmittelbar unter dem Kehlkopf und ist für die Produktion von lebenswichtigen Hormonen verantwortlich. So nehmen die Hormone der Schilddrüse einen starken Einfluss auf den Stoffwechsel. Von einer Schilddrüsenüberfunktion ist immer dann die Rede, wenn die produzierten Hormone weit über dem Bedarf des menschlichen Körpers liegen.
Die Ursachen einer Schilddrüsenüberfunktion
Für das Auftreten einer Schilddrüsenüberfunktion zeichnen sich unterschiedliche Ursachen verantwortlich. In den meisten Fällen zeichnet sich eine Autoimmunerkrankung für das Auftreten einer Schilddrüsenüberfunktion verantwortlich. So bildet der menschliche Körper im Rahmen einer Autoimmunerkrankung spezielle Antikörper, welche die Schilddrüse angreifen. Neben einer Autoimmunerkrankung kann auch eine Autonomie das Auftreten einer Schilddrüsenüberfunktion begünstigen. Im Rahmen einer Autonomie kann die Funktion bestimmter Areale im Bereich der Schilddrüse nicht mehr von der Hirnanhangdrüse beeinflusst werden. Oftmals ist sogar die gesamte Schilddrüse von einer Autonomie betroffen. Nur in den seltensten Fällen zeichnen sich beispielsweise Tumore im Bereich der Schilddrüse für das Auftreten einer Schilddrüsenüberfunktion verantwortlich. Darüber hinaus kann es auch in den ersten Wochen einer Schwangerschaft zu einer gesteigerten Produktion von Schilddrüsenhormonen kommen.
Das Krankheitsbild
Je nach Ursache kann eine Schilddrüsenüberfunktion mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen. So leiden die betroffenen Personen oftmals unter einem dominierenden Gefühl der inneren Unruhe. Gleichzeitig kann es auch zu Schlafstörungen kommen. Basierend auf einer Schilddrüsenüberfunktion tritt oftmals ein erhöhter Blutdruck in Erscheinung. Nicht selten kommt es auch zu Symptomen wie beispielsweise Durchfall oder Haarausfall. Da die von der Schilddrüse produzierten Hormone einen spürbaren Einfluss auf den Stoffwechsel nehmen, kommt es bei vielen Personen bereits nach einer kurzen Zeit zu einem deutlich sichtbaren Gewichtsverlust. Dieser kann bei Frauen zu schwerwiegenden Menstruationsstörungen führen. Unbehandelt kann eine Schilddrüsenüberfunktion sogar schwere Schäden am Herz verursachen.
Die Möglichkeiten der modernen Medizin
Damit eine Schilddrüsenüberfunktion zuverlässig diagnostiziert werden kann, muss zunächst einmal ein Blutbild erstellt werden. Darüber hinaus kann eine Untersuchung der Schilddrüse mittels eines Ultraschallgeräts einen ersten Hinweis auf eine Schilddrüsenüberfunktion liefern. Eine Schilddrüsenszintigrafie kann ebenfalls als ein geeignetes Diagnoseverfahren angesehen werden. Zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion werden oftmals spezielle Medikamente eingesetzt. Die einzelnen Präparate wirken sich hemmend auf die Produktion von Hormonen aus. Oftmals werden die betroffenen Personen auch mit radioaktivem Jod behandelt. Nur in den seltensten Fällen muss ein operativer Eingriff durchgeführt werden.
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