Ich bin diese Woche gleich zweimal über den Begriff „Ambient Assisted Living“ gestolpert. Zum einen habe ich hier eine News dazu gelesen und dann habe ich gestern auch noch eine Mail von Tabea bekommen, die um Hilfe bei einer Umfrage zu Ihrer Masterarbeit gebeten hat. Da hat sie mich genau zum richtigen Zeitpunkt erwischt und daher veröffentliche ich jetzt nachfolgend den Link zur Umfrage. Sicherlich freut sich Tabea, wenn ihr mitmacht. Das dauert auch nicht länger als zwei Minuten. Im Rahmen ihrer Masterarbeit „Bedarfe und Anforderungen der Pflege an Ambient Assisted Living – Technologien in Bezug auf Demenzkranke“ geht es um die Fragestellung, in welchen Bereichen der Dementenversorgung ein Unterstützungsbedarf besteht, der durch den Einsatz technischer Hilfsmittel abgedeckt werden kann.
http://demenz-betrifft-aalle.limeask.com/74586/lang-de
Wenn ihr euch jetzt fragt, was „Ambient Assisted Living“ eigentlich ist, dann sollt ihr nicht länger rätseln, denn es gibt nachfolgend einen kurzen Überblick über das Thema:
Was ist Ambient Assisted Living (AAL)?
Ihr kennt das Thema: Schätzungen zufolge ist im Jahr 2050 jeder dritte Deutsche älter als 65 Jahre. Und hier setzt AAL an. Denn die alternde Gesellschaft braucht in vielen Bereichen Unterstützung und es ist sehr fraglich, ob es eine ausreichende Anzahl von Pflegekräften geben wird, um das „Heer der Alten“ zu unterstützen. Da muss also Abhilfe geschaffen bzw. es müssen zusätzliche Hilfe überlegt werden. Genau hierauf zielen Gerätschaften ab, die Senioren das Leben erleichtern bzw. beim Alltag unterstützen. Ambient Assisted Living kann man mit „umgebungsunterstütztes Leben“ übersetzen, es fallen als beispielsweise Service-Roboter, an ältere Menschen angepasste Kommunikationsmöglichkeiten oder telemedizinische Sicherheits-Warnsysteme und Sensor-Instrumente zur Messung von Vitalfunktionen darunter. All diese „Instrumente“ sollen das Leben in den eigenen vier Wänden einfacher und vor allem sicherer machen.
Derzeit stecken AAL-Systeme noch in den Kinderschuhen. Zwar gibt es in immer mehr Neubauten entsprechende Vorrichtungen, die auch Senioren das Leben erleichtern, aber den richtigen Durchbruch hat Ambient Assisted Living noch nicht geschafft. Sicherlich ist dies auch das typische Henne-Ei-Problem, denn es ist für Unternehmen nicht interessant, entsprechende Dienstleistungen wie z.B. einen Lieferservice o.ä. anzubieten, wenn die Nachfrage aufgrund fehlender Verbreitung der Technik noch nicht da ist. Und umgekehrt ist es natürlich nicht sonderlich interessant, hinderte bis tausende Euro in die entsprechenden Geräte zu investieren, wenn ich sie dann kaum nutzen kann. Und dann gibt es für Hersteller und Dienstleister auch noch das Problem, dass es keinen einheitlichen Standards gibt. Das produziert Chaos bei der herstellerübergreifenden Kommunikation der AAL-Gerätschaften.
Letztendlich wird das umgebungsgestützte Leben aber sehr wahrscheinlich in einigen Jahrzehnten in unsere Haushalte einziehen. Die Technik entwickelt sich rasant weiter und es gibt auch kaum eine andere Möglichkeit, die Kostenexplosion im Gesundheitswesen zu stoppen. Mit Methoden zur automatischen Überwachung von Lebensfunktionen oder auch zur Unterstützung des Alltags wird man weniger Pflegekräfte für mehr Pflegepersonen brauchen und das wird sowohl den Staat als auch Arbeitnehmer und Rentner entlasten. Hoffentlich zumindest. Ich bin gespannt, was da kommen wird.
Wo finde ich weitere Infos zum Thema?
Der Wikipedia Eintrag ist eine gute Quelle und auch bei AAL Deutschland (unterstützt übrigens durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung) gibt es weitere Inhalte dazu.