Die Fachkräfte im Pflegebereich leisten viel und bekommen dafür wenig. Doch welche Veränderungen sind realistisch? Und was fordern die Pflegekräfte selbst?
Die Pflege bleibt auch in Zukunft wichtig
Die Bundesrepublik Deutschland hat ein erstes Problem: Junge Menschen fehlen in den Pflegeberufen, während gleichzeitig der Bedarf an geschulten Fachkräften weiter ansteigt. Die Löhne sind zu niedrig und die Arbeitsbedingungen manchmal untragbar. Pflegekräfte kosten im Verhältnis zu ihrer erbrachten Leistung geradezu unverschämt wenig. Angemessene Löhne dürften für die Arbeitgeber keinen großen Aufwand bedeuten, wenn man bedenkt, was eine Vollzeit-Pflegekraft an einem Tag alles leistet. Unterdurchschnittliche Löhne sind aber noch nicht einmal das größte Problem, mit dem die Pflegezunft zu kämpfen hat.
Die Teilzeit-Falle
Es stimmt einen nachdenklich, wenn man sieht, dass ein großer Teil der Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen lediglich in Teilzeit arbeitet – nicht etwa, weil sie auf der Suche nach einer halben Stelle waren, sondern weil die Arbeit entweder zu anstrengend ist oder eine Vollzeitstelle durch den Arbeitgeber einfach nicht finanziert wird! Der Lohn der meisten Teilzeitstellen im Pflegebereich fällt daher auch recht gering aus. In der Folge bleibt dann leider auch der dringend benötigte Nachwuchs aus, weil die Jobs einfach nicht mehr attraktiv erscheinen. Viele Pflegekräfte sind jenseits der 50 und gerade Altenheime sind heutzutage häufig unterbesetzt. Es muss also etwas passieren! Gerade die sozial engagierten Parteien sind nach der Bundestagswahl in der Bringschuld!
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