Rheuma. Diese Diagnose kann den Alltag gehörig auf den Kopf stellen. Dabei ist der aus dem Griechischen stammende Begriff eher als ein Synonym für rund 450 Erkrankungen zu interpretieren, die als Gemeinsamkeit das Auftreten von chronischen Schmerzen im Bewegungs- und Stützapparat sowie von entsprechenden Bewegungseinschränkungen aufweisen. Eine frühe Behandlung ist hierbei enorm wichtig. Zwar lassen sich Autoimmunerkrankungen nicht heilen, werden aber die Anzeichen und Symptome rechtzeitig erkannt, können mittels einer Therapie Beschwerden merklich gelindert respektive der Krankheitsverlauf verlangsamt und die Lebensfreude deutlich gesteigert werden.
Rheuma Symptome: Genaue Diagnostik der rheumatischen Erkrankung ist nicht immer möglich
Allerdings sind die vielfältigen Formen der verschiedenen rheumatischen Erkrankungen noch bei weitem nicht eindeutig erforscht, aber nach bisherigen Erkenntnissen stehen einige Rheuma Symptome mit Stoffwechselstörungen, Gelenkverschleiß oder Entzündungen des Bewegungsapparats im Zusammenhang. Fachärzte und anderweitige Experten gehen zudem davon aus, das beim Auftreten einer rheumatischen Erkrankung oftmals eine erbliche Veranlagung vorliegt; auch das Rauchen soll laut expliziten Studien die Entstehung von rheumatischen Krankheitsbildern fordern. Ebenso können Stoffwechselstörungen für rheumatische Erkrankungen verantwortlich sein. So geht zum Beispiel das Auftreten von Gicht einher mit einer akuten Störung des Purinstoffwechsels. Als Ursachen von Rheuma bzw. arthritischen Gelenkschmerzen gelten auch Störungen des Kalziumstoffwechsels.
Ursachen von Rheuma: Autoimmunologische Prozesse und Stoffwechselstörungen als Auslöser
Rheuma kann prinzipiell auch durch so bezeichnete autoimmunologische Prozesse entstehen. Dabei bekämpfen Abwehrmechanismen im Rahmen des eigenen Immunsystems das körpereigene Gewebe wie zum Beispiel die Hautzellen. Dieses fehlgesteuerte Verhalten führt letztendlich oftmals zu schweren Entzündungsreaktionen, die an den jeweils betroffenen Organen nachhaltige Schäden verursachen können. So wuchert die Gelenkinnenhaut und im Laufe der Zeit werden Bänder, Knochen und Knorpel der Gelenke zerstört. Bei folgenden Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises gelten autoimmunologische Prozesse als Auslöser:
- Morbus Bechterew: Chronisch verlaufende, schmerzhafte rheumatische Erkrankung, für die vor allem Entzündungen der Wirbelgelenke charakteristisch ist; vorzugsweise tritt diese Krankheitsform bereits zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr auf.
- Psoriasis-Arthritis: Bei dieser Krankheitsform klagen Betroffene zuzüglich zu chronischen Schmerzen über Schuppenflechte, die typischerweise gerade an Mittel- und Endgelenken der Füße und Hände auftreten oder große Gelenke wie beispielsweise das Knie befallen.
- Entzündliches Gelenkrheuma: Stellvertretend für die entzündliche Rheuma-Form steht die so genannte rheutamoide Arthritis, bei der das Immunsystem bzw. die körpereigene Abwehr fehlgesteuert ist. In diesem Fall greift die Entzündung die Gelenke an und sorgt für chronische Schmerzen. Forscher konnten bislang lediglich in Bezug auf die Entstehung Zusammenhänge mit verschiedenen genetischen Faktoren nachweisen.
- Sjögren-Syndrom: Neben Schwellungen und Schmerzen in den Gelenken kommt es hierbei zu einer Trockenheitssymptomatitik, die Augen oder Mund betreffen.
- Vakulitiden: So werden entzündlich-rheumatische Erkrankungen bezeichnet, welche die Blutgefäße rund um Venen, Venolen, Kapillaren, Arteriolen und Arterien in Mitleidenschaft ziehen.
Von medikamentösen Maßnahmen über Physiotherapie bis hin zur Elektrobehandlung
Um die mitunter starken Schmerzen abzumildern verschreiben die behandelnden Ärzte oftmals Schmerzmittel wie Paracetamol oder Morphin, zudem sollen mit dem Hormon Cortison, das als Wirkstoff in sterodialen Antirheumatika zu finden ist, Entzündungesherde bekämpft werden. Aber auch Medikamente ohne Cortison wie Ibuprofen wirken entzündungshemmend und lindern Schmerzen und Schwellungen. Eingesetzt werden auch klassische Basistherapeutika wie Goldverbindungen, Immunsuppressiva und auch Biologicals. Dabei bestehen letztere Medikamente aus gen- bzw. biotechnisch hergestellten Proteinen, durch deren regelmäßige Einnahme die rheumatische Krankheit positiv beeinflusst werden soll. Zumeist besteht eine ganzheitliche Therapie aber aus medikamentösen und nichtmedikamentösen Maßnahmen. So soll die Beweglichkeit der Gelenke und ein entsprechender Muskelaufbau durch eine regelmäßige Physiotherapie unterstützt werden.
Außerdem kommen teilweise auch physikalische Behandlungstherapien rund um eine Kälte-, Wärme- oder Elektrotherapie zum Einsatz, sowie neuere unterstützende Methoden wie Beispielsweise die Andullationstherapie. Hierzu gibt es auch von hpp einen Schmerztest, um sich der Symptome von Rheuma bewusst zu werden. Allerdings ist gerade bei rheumatischen Erkrankungen im fortgeschrittenen Stadium eine Operation oftmals unumgänglich.
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