Die Gesellschaft wird im Durchschnitt immer älter, wie man immer wieder an unterschiedlichen Stellen hört. Doch zum Glück wird die Wissenschaft auch immer spezialisierter und erreicht Kenntnisse in immer mehr Bereichen, was auch neue Mittel zur Unterstützung bei Einschränkungen des Bewegungsapparates zu Tage fördert.
Barrierefreiheit dank moderner Techniken
Natürlich ist die zunehmende Spezialisierung in den Wissenschaften ein zweischneidiges Schwert, denn es ist immer eine Frage dessen, wie diese betrieben wird und welche Interessen hinter ihr stehen. Sicherlich sollte sie vor allem, im Sinne Humboldts, um der Wissenschaft willen ausgeübt werden, was es ja auch nicht ausschließt, sich in einer der Gesellschaft dienlichen Weise zu betätigen. Problematisch wird es allerdings genau immer dann, wenn ideologische oder finanzielle Interessen hinter ihr stecken. Doch es ist bei manchen Produkten auch tendenziell egal, woher sie kommen, solange sie nützlich sind.
Und finanzielles Interesse hin oder her – effiziente Gehhilfen bleiben effiziente Gehhilfen. Doch unmittelbare Gehhilfen und Beförderungsmittel sind durchaus nicht die einzigen Typen von Mitteln der maschinellen Alltagsbewältigungsmitteln, die jemandem, dessen Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt sind, das Leben mitunter erheblich erleichtern. Denn manchmal gibt es auch Barrieren, die zum Beispiel für Rollstuhlfahrer Hindernisse darstellen, die zu bezwingen kaum möglich erscheint. Ein Segen ist es zum Beispiel, dass es auf den meisten Bahnhöfen mittlerweile Fahrstühle gibt, die es überflüssig machen, dafür Sorge zu tragen, dass jemand zur Verfügung steht, der das Gerät tragen kann. Und obendrein ist dieses Vorgehen auch noch erheblich gefährlicher. Barrierefreiheit ist das Wort, das diesbezüglich momentan in aller Munde ist.
Auf die Barrikaden gegen die Barrieren
In den 1990er Jahren entwickelte sich zunehmend ein Bewusstsein für die Bedürfnisse Gehbehinderter und die Probleme der Betroffenen im öffentlichen wie privaten Raum. Seitdem verändert sich auch ein wenig, oft für nicht Betroffene kaum merklich, auch das Stadtbild: die Gebäude werden zunehmend behindertengerecht gebaut, das heißt: barrierefrei, bzw. barrierearm, denn die vollständige Barrierefreiheit ist dann wohl doch ein schwer zu realisierender Wunschtraum. Doch das, was man jetzt umsetzen kann, ist unbedingt mehr als nichts und stärkt die Partizipationsmöglichkeiten derer, die hinsichtlich ihrer Bewegungsfreiheit körperlich eingeschränkt sind.
Installiert man beispielsweise Treppenlifte, kann man damit vormals unbezwingbare Treppen zu einem leicht überwindbaren Hindernis machen, das kaum noch so zu nennen ist. Eine demokratische Gesellschaft kann man ja auch nur dann tatsächlich demokratisch nennen, wenn die Bürger die gleichen Partizipationsrechte haben, was nicht nur für die abstrakte rechtliche Ebene gelten darf, sondern eben auch für die tatsächliche, körperliche Teilhabe am Alltag der Gesellschaft.