Nuscheln – Was ist das ?
Unter „Nuscheln“ versteht man im allgemeinen Sinne eine (sehr) undeutliche Aussprache eines Menschen. Ausgelöst werden kann dies z.B. durch Nervosität, Unsicherheit, Unwissen, Ängste und weitere psychische Beeinträchtigungen. Auch „normaler“ Stress in der Familie, unter Freunden und Kollegen oder auf der Arbeit kann zum auffälligen Nuscheln führen. Eine undeutliche Aussprache kann auch durch Hörschäden beeinflusst werden. Ein Besuch beim Hausarzt / einem Hals-Nasen-Ohrenarzt kann Gewissheit bringen.
Folgen und Fakten
Durch immer wiederkehrende Verspottung unserer Gesellschaft fällt es dem nuschelnden immer schwerer zu reden, so dass dieser das „normale“ sprechen und alle anderen Formen der verbalen Kommunikation vollkommen verlernen kann. Auf Grund dieser Scheu verstummen Weltweit mehrere tausend Menschen Jahr für Jahr. Selbst Schmerzlaute werden nur noch selten oder gar nicht mehr geäußert.
Tipps und Ratschläge
- Durch das aufnehmen seiner eigenen Stimme auf Kassetten oder dem Computer kann man selbst raushören, an welchen Stellen man sich selbst verbessern kann; indem man ggf. einen Text laut vorliest. Vereinzelnt können es Wörter sein, welche man nicht richtig aussprechen kann. Diese können dann anschließend immer wieder geübt werden, bis man diese fehlerfrei beherrscht.
- Beim sprechen z.B. vor dem Spiegel sollte man auf die Bewegungen seines Gesichts achten. Wichtig ist es, möglichst entspannt zu sein, so dass keine Muskeln „grundlos“ angestrengt werden. Zur lockerung hilft es, oftmals seinen Kopf mit geöffnetem Mund zu „schütteln“.
- Während einer Unterhaltung sollte man nicht zu viele Dinge auf einmal machen. Besser ist es, sich auf nur eine Sache, dem sprechen zu konzentrieren. Man sollte sich selbst zuhören sowie langsam und deutlich sprechen. Ebenfalls sollte man sich Sicherheiten geben, indem man sich z.B. für vorstehende Vorstellungsgespräche möglichst genau über das Unternehmen informiert. Umso mehr Informationen man für sich selbst ausgearbeitet hat, desto mehr Sicherheit besitzt man beim reden. Ebenfalls sollte man von seiner eigenen Meinung und seiner Persönlichkeit überzeugt sein – Jeder Mensch ist einzigartig!
- Man nehme einen Verschlusskorken von z.B. einer Weinflasche und beißt locker mit den Zähnen darauf. Jetzt sollte man versuchen, möglichst deutlich zu sprechen, so als würde man keinen Korken im Mund haben. Auch wenn es schwer fällt, sollte man diese Übung nicht gleich abbrechen! Übung macht schließlich den Meister 😉
- Vokabeltrainer helfen durch beiliegende CDs für den herkömmlichen CD-Player oder für den Computer. Durch das anhören und interaktive nachsprechen am Computer übt und trainiert man ebenfalls eine sichere Aussprache.
Anlaufstellen
Sollten nach mehrmaligen Übungen keine Besserungen erkennbar sein, sollte man sich professionelle Hilfe suchen. Auch hier kann der Hausarzt helfen, indem dieser eine Überweisung zu einem Logopäden oder gar einem Psychologen etc. anordnet. In den meisten Fällen werden alle anfallenden Kosten von der Krankenkasse übernommen.