(Gastbeitrag) Die Pflege von Demenzkranken überfordert schnell die Angehörigen, da ihnen häufig das Wissen um die Bedürfnisse des Kranken fehlen. Mit dem richtigen Wissen und dem Verständnis der Problematik können einige Lasten und Sorgen genommen werden und zudem das Fortschreiten des Krankheitsbildes zum Teil auch verlangsamt werden.
Grundsätze zur Pflege bei Demenz
Die Pflege von Menschen mit einer Demenz unterscheidet sich deutlich von der bei Menschen ohne Demenz, was durch das Krankheitsbild bedingt ist. Eine Demenz ist gekennzeichnet durch den Verlust von geistigen Fähigkeiten, welcher langsam fortschreitet. Das bedeutet, dass eine Demenz in der Regel nur mit leichten Einschränkungen beginnt (das unabhängige Leben ist noch möglich), mit der Zeit aber immer mehr Fähigkeiten verloren geht (bis der Kranke schließlich nur noch mit Hilfe von Pflegepersonen überleben kann).
Die Symptome können dabei sehr vielfältig sein, wobei der Verwirrtheitszustand aber kennzeichnend ist. Einige Demenzkranke fallen deutlich erkennbar zurück in die Kindheit, andere werden aggressiv und fühlen sich von den Angehörigen bedroht. Gerade dieses erfordert eine emotionale Stabilität der Angehörigen, denn die Äußerungen können sehr verletzend sein. Zudem ist es gerade in späteren Stadien der Demenz Fakt, dass die Demenzkranken die Angehörigen nicht mehr erkennen und sie für fremde Personen halten.
Grundsätzlich sollten nur wenige Bezugspersonen sich um den Demenzkranken kümmern, da das Erkennen dieser so länger beibehalten werden kann. Geduld ist ein ganz wichtiger Aspekt für die pflegenden Personen: selbst einfache Anweisungen werden nicht mehr richtig verstanden und es wird selbst bei kurzen Tätigkeiten schnell der Faden verloren.
Häufige Probleme bei einer Demenzerkrankung
Viele Demenzkranke sind nachtaktiv; tagsüber verbringen sie die meiste Zeit im Bett, doch nachts stehen sie oft auf und laufen herum. Wenn Sie dieses bei der von Ihnen zu betreuenden Person bemerken, dann sollten Sie zuerst einmal dafür sorgen, dass dieses nicht zu einer Gefährdung führen kann. Kaufen Sie zum Beispiel niedrige Matratzen, damit der Abstand zum Boden verringert wird (und ein Sturz keine schweren Folgen hätte) und entfernen Sie alle Gegenstände, über welche derjenige stolpern könnte.
Ein sehr großes Problem bei der Pflege von Demenzkranken stellt die Ernährung dar: häufig wird das Essen und Trinken schlichtweg vergessen. Gerade ein Flüssigkeitsmangel wirkt sich innerhalb von kurzer Zeit negativ aus und kann lebensbedrohlich sein. Hier können zu nur eines machen: erinnern Sie immer wieder sanft an das Trinken und Essen. Besser funktioniert dieses in Gesellschaft und von daher sollten Sie nach Möglichkeit gemeinsame Mahlzeiten einnehmen.