Der Standard der heutigen Pflanzenheilkunde ist hoch, ihre Geschichte geht jedoch zurück bis ins alte Ägypten. Auch uralte Schriften aus China berichten über die Verwendung der Heilpflanzen, und viele dieser Erfahrungen sind auch heute, 5000 Jahre später, noch aktuell. Teilweise wurden die historischen Erkenntnisse verworfen, viele jedoch bestätigt.
Mit den heutigen Forschungsmethoden konnte neues Wissen bezüglich Inhaltsstoffen und chemischer Beschaffenheit gewonnen und nicht nur Wirkungen, sondern auch Nebenwirkungen der Heilpflanzen, aufgelistet werden. So ist „rein pflanzlich“ oder „natürlich“ nicht gleichzusetzen mit nebenwirkungsfrei, jedoch fallen bei bestimmungsmäßigem Gebrauch die Nebenwirkungen kaum ins Gewicht. Deshalb sind Naturheilmittel rezeptfrei in Apotheken und Drogerien erhältlich. Einige Heilkräuter sollten in keiner Hausapotheke fehlen:
Fenchel
Als Tee hilft Fenchel bei Verdauungsstörungen wie Durchfall, Verstopfung oder Blähungen, Fencheltee mit Honig lindert Husten. Da keine Nebenwirkungen bekannt sind, kommt er besonders in der Kinderheilkunde zum Einsatz und kann bereits Säuglingen verabreicht werden. Äußerlich angewendet bringt er Entzündungen am Auge schneller zum Abklingen. Fenchelöl hat eine starke Desinfektionskraft.
Johanniskraut
Johanniskraut wirkt stimmungsaufhellend und gilt als pflanzliches Antidepressivum. Als Kapsel oder Tee eingenommen, beruhigt es bei nervöser Unruhe und hilft bei Schlafstörungen. Als Bestandteil von Hautöl findet es Anwendung bei Schuppenflechte und anderen Hauterkrankungen. Nebenwirkung: Johanniskraut kann die Wirksamkeit der Antibabypille abschwächen. Außerdem erhöht es die Lichtempfindlichkeit der Haut.
Birkenblätter
Mit siedendem Wasser aufgegossen, kommen Birkenblätter bei Erkrankungen von Blase und Nieren zum Einsatz. Sie beugen Harnsteinen vor, lindern Rheuma und Gicht.
Nebenwirkung/Anmerkung: Bei eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit dürfen Birkenblätter nicht angewendet werden.
Salbeiblätter
Salbei kommt bei verschiedenen Beschwerden zum Einsatz. Als Tee zubereitet, hemmt er übermäßige Schweißbildung, lindert Entzündungen in Mund und Rachen, sowie Völlegefühl.
Nebenwirkung: Lediglich bei Überdosierung und Anwendung über einen sehr langen Zeitraum kann es zu Schwindel und höherer Herzfrequenz kommen.
Pfefferminze
Die Pfefferminze ist eines der bekanntesten Heilpflanzen. Ihr Einsatzgebiet ist breit gefächert. Als Tee beruhigt sie Magen und Darm bei Durchfall, Blähungen, Krämpfen und allgemeinen Verdauungsstörungen und wirkt anregend auf die Gallenproduktion. Äußerlich wird die Pfefferminze als Heilpflanzenöl angewendet. Großflächig auf Nacken, Stirn und Schläfen aufgetragen, lindert dieses rasch Kopfschmerzen. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass das Öl augenfern eingerieben wird, da es sonst zu Reizungen und Tränen der Augen kommen kann. Bei Migräne hilft Pfefferminzöl nicht.
Nebenwirkungen sind keine bekannt, weshalb Pfefferminztee auch ohne akute Beschwerden ein idealer Durstlöscher ist.
Fotos: Joujou / conny-wr / Günter Havlena / christian alex / Katrin Schindler /pixelio.de