Vitamin D ist eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche Vitamine. Es wird zu einem Teil über die Nahrung aufgenommen, zum anderen Teil stellt der Körper es selbst her. Es ist am Knochenstoffwechsel beteiligt und dadurch beugt Vitamin D der Entstehung von Osteoporose vor. (Was ist Osteoporose?)
Teilweise nimmt der Mensch Vitamin D über die Nahrung auf. In Form von D2 befindet es sich in Pflanzen, in denen es synthetisiert wird, sofern diese ultraviolettem Licht ausgesetzt sind. Vitamin D3 befindet sich in tierischer Nahrung, beispielsweise in Fisch, Eiern sowie in Milch. Vitamin D3 kann der menschliche Körper auch selbst herstellen. Allerdings gelingt dies nur, wenn ausreichend UV-B-Strahlung auf die Haut gelangt.
Beide Formen des Vitamins D speichert der Körper in der Leber, wo er es in eine aktive Form umwandelt. Gleichzeitig sind das Fett- und das Muskelgewebe hervorragende Vitamin-D-Speicher. Das aktive Vitamin D wird für den Knochenstoffwechsel dringend benötigt, damit die Mineralien Calcium und Phosphor im Darm aus der Nahrung absorbiert werden können. Calcium ist der wichtigste Stoff, der für die Härtung der Knochen verantwortlich ist. Er entscheidet unter anderem über die Knochendichte.
Bei älteren Menschen, insbesondere bei Frauen, spielen diverse Faktoren beim Abbau der Knochendichte eine Rolle. Unter anderem handelt es sich um die verminderte Produktion des Hormons Östrogen, doch auch andere Abbauprozesse wirken an der Entstehung poröser Knochen mit. Diese wird als Osteoporose bezeichnet. Die Osteoporose ist eine weit gefürchtete Erkrankung, da sie zu vermehrten Stürzen und Knochenbrüchen führt. Mediziner sehen einen Zusammenhang zwischen der Vitamin-D-Versorgung und der Entstehung von Osteoporose. Sie verschreiben das Vitamin D aus diesem Grunde häufig vorbeugend.
Weiterhin haben wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass das Vitamin D auch für das Immunsystem wichtig ist. Zudem soll ein ausreichender Vitamin-D-Gehalt im Blut vor diversen Volkskrankheiten, beispielsweise Diabetes mellitus oder Bluthochdruck, schützen. Selbst das Risiko für die Entstehung von Krebs könnte durch eine ausreichende Vitamin-D-Gabe gesenkt werden.
Kritiker bezweifeln allerdings, dass die vorbeugende Vitamin-D-Verabreichung das Risiko für die Entstehung von Osteoporose minimiert, zumal eine Überdosierung ebenso schädlich sein kann wie eine Unterversorgung mit Vitamin D. Ein übermäßiger Gehalt an Vitamin D sorgt nämlich dafür, dass den Knochen im Zusammenspiel mit dem in der Nebenschilddrüse gebildeten Parathormon Calcium entzogen wird. Dies wiederum kann zur Knochenerweichung führen. Außerdem ist es möglich, dass sich das den Knochen entzogene Calcium in den Nieren anlagert. In der Folge könnten Nierensteine und andere Nierenerkrankungen entstehen.
Die pauschale Verabreichung von Vitamin-D-Produkten dürfte demzufolge strittig sein. Eine individuell dosierte Prävention hingegen erscheint sinnvoll.
Bild: sten fischer / pixelio.de