Der Begriff „Bluthochdruck“ ist seit einiger Zeit in aller Munde. Er gilt als eine der häufigsten Zivilisationskrankheiten unserer Gesellschaft, und Statistiken zufolge sind ungefähr 20 Millionen Bundesbürger davon betroffen. Viele von ihnen merken nicht einmal, dass ihr Blutdruck zu hoch ausfällt – eine gefährliche Unwissenheit, denn dauerhaft erhöhter Blutdruck kann zu schweren Folgeerkrankungen oder schlimmstenfalls sogar zu einem deutlich verfrühten Tod führen.
Bei den meisten Patienten, bei denen ein erhöhter Blutdruck vorliegt, handelt es sich um eine sogenannte primäre Hypertonie. Das bedeutet, dass der Bluthochdruck nicht von vorausgehenden Krankheiten verursacht wird – dies trifft nur in ca. 10 – 15 % der Fälle zu. Mit einer einfachen Untersuchung kann der behandelnde Arzt den Blutdruck des Patienten ermitteln. Misst er einen Blutdruck von ca. 140/90, handelt es sich dabei um einen durchschnittlich normalen Wert. Bei über 140/90 sprechen Mediziner von leicht erhöhtem Blutdruck. Ein schwerer Bluthochdruck liegt bei Werten von über 180/110 vor.
Die Gründe für einen zu hohen Blutdruck liegen meist in der Lebensweise der Betroffenen. Dies gilt zumindest dann, wenn es sich um eine primäre Hypertonie handelt – entsteht der Bluthochdruck durch eine vorherige Erkrankung, ist eine Behandlung derselben notwendig, um auch die Hypertonie als Symptom zu umgehen. Primärer Bluthochdruck entsteht dagegen in vielen Fällen durch Risikofaktoren wie Übergewicht (besonders in der Bauchgegend), Rauchen, chronischer Stress, exzessiver Alkoholkonsum und Bewegungsmangel. Auch das Alter, das Geschlecht und die individuellen Erbanlagen können bei der Entwicklung von Bluthochdruck eine Rolle spielen.
Das Tückische am Bluthochdruck ist die Tatsache, dass die Betroffenen ihn oft lange Zeit nicht bemerken, da er zunächst keine oder zumindest kaum Symptome verursacht. Treten die ersten Beschwerden auf, können diese oftmals nicht direkt einem erhöhten Blutdruck zurückgeführt werden. Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schwindelgefühle, Atemlosigkeit oder Konzentrationsstörungen können ebenso zu den Symptomen gehören wie ein Engegefühl in der Brust, Sehstörungen oder eine allgemeine Leistungsschwäche. Bleibt hoher Blutdruck dauerhaft unbehandelt, kann er zu einer Verkalkung der Blutgefäße (Arteriosklerose), Schlaganfall, Nierenversagen oder Herzinfarkt führen und so das Leben des Betroffenen akut gefährden. Es ist also wichtig, bei ersten Anzeichen einen Arzt aufzusuchen.
Bei einer primären Hypertonie bietet sich eine Umstellung der Lebensgewohnheiten an, um den Blutdruck zu senken. Ein Verzicht auf Alkohol und Nikotin, Abbau von Übergewicht und ausreichend Bewegung können oftmals bereits Abhilfe schaffen. Bleibt der gewünschte Effekt aus oder ist der Blutdruck deutlich erhöht, kann der behandelnde Arzt den Blutdruck zusätzlich mithilfe von Medikamenten wie Betablockern und ACE-Hemmern senken. Ein Einpendeln des Blutdrucks im normalen Bereich kann entscheidend zur Erhaltung der Gesundheit beitragen und das Risiko schwerer Krankheiten deutlich reduzieren.
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