Ich hab schon öfter im Blog darüber geschrieben, dass die Altenpflege große Nachwuchsprobleme hat. In den nächsten Jahren werden für den erwarteten Pflegebedarf einfach viel zu wenig Fachkräfte vorhanden sein. Deshalb möchte ich hier in diesem Artikel noch einmal die Möglichkeiten zusammenfassen, wie man Altenpfleger bzw. Altenpflegerin werden kann.
Die Ausbildung zum Altenpfleger dauert in Vollzeit 3 Jahre und kann auch in Teilzeit (Dauer: bis 5 Jahre) absolviert werden. Wer bereits einen Beruf ausübt und/oder sich neu orientieren möchte, kann im Rahmen einer Umschulung in den Berufszweig einsteigen. Die Ausbildungsinhalte und die -dauer sind gleich der regulären Ausbildung. In beiden Fällen findet die Ausbildung an Berufsfachschulen für Pflegekräfte statt. Erstauszubildende müssen in einigen Bundesländern Schulgeld bezahlen (ca 100 € pro Monat). Umschüler erhalten möglicherweise finanzielle Unterstützung seitens der Agentur für Arbeit. Für Erstauszubildende wird finanzielle Unterstützung in Form von Schüler-Bafög oder Berufsausbildungsbeihilfe angeboten.
Welchen Schulabschluss muss man vorweisen, um eine Ausbildung zur Pflegefachkraft beginnen zu können?
Zugangsvoraussetzung für den Beruf des Altenpflegers, der Altenpflegerin ist ein mittlerer Bildungsabschluss. Hat ein Interessierter einen Hauptschulabschluss und verfügt gleichzeitig über eine mindestens zweijährige erfolgreich abgeschlossene Ausbildung, kann er ebenfalls den Beruf des Altenpflegers/der Altenpflegerin erlernen. Eine weitere Möglichkeit, die nötige Zugangsvoraussetzung zu erfüllen, besteht im Ablegen der Prüfung zum Altenpflegerhelfer. Die Prüfung kann ablegen,wer die dazu notwendige einjährige Ausbildung zum Altenpflegerhelfer absolviert hat. Absolventen , die mindestens die Note 2,5 erreicht haben, können eine Ausbildung zur Fachkraft beginnen.
Welche persönlichen Eigenschaften sollten Berufsinteressierte mitbringen?
Es gibt hier natürlich keine zwingenden Vorgaben, aber einige Soft Skills tragen dazu bei, dass die Berufstätigen sich immer wieder für ihre Arbeit motivieren und begeistern können. In erster Linie sollten Bewerber Spaß und Freude im Umgang mit Menschen mitbringen. Ein gewisses Interesse an Biologie, Medizin, Sport und Psychologie schadet nicht. Eine selbstständige und eigenverantwortliche Arbeitsweise ist von Vorteil. Diese Dinge lernt man aber auch im Arbeitsalltag. Der Beruf des Altenpflegers/der Altenpflegerin bringt es mit sich, dass auch am Wochenende und in den späten Abendstunden bzw. nachts gearbeitet werden muss. Dies erfordert von Arbeitnehmern ein hohes Maß an Flexibilität. Außerdem ist die Arbeit je nach Einsatzort körperlich anstrengend – eine gute körperliche Konstitution hilft bei der Erfüllung der Aufgaben. Gern dürft Ihr in den Kommentaren weitere Eigenschaften erwähnen, welche die Arbeit leichter machen.
Welche Aufgaben erfüllt die Altenpfegefachkraft?
Pfleger und Pflegerinnen übernehmen die Betreuung hilfebedürftiger Menschen. Sie planen und dokumentieren den Pflegeprozess und führen auch medizinische bzw. therapeutische Maßnahmen durch. Dazu gehört es, bei Dingen des täglichen Lebens zu helfen, etwa bei der Körperhygiene, dem Essen und dem Trinken. Aufgrund der starken Zunahme von Demenzkranken wird es für Altenpfleger immer wichtiger, sich mit den besonderen Bedürfnissen dieser Patientengruppe auszukennen und sie betreuen zu können. Schwerkranke Patienten werden palliativ gepflegt, mitunter wird Sterbebegleitung übernommen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
Ausgebildete Altenpfleger/Innen haben zahlreiche Möglichkeiten, sich innerhalb ihres Berufs weiterzubilden und sich so neue berufliche Perspektiven zu erarbeiten. Wer über eine Allgemeine Hochschulreife bzw. über Fachhochschulreife verfügt, kann im Anschluss an die Ausbildung Pflegewissenschaften oder Pflegepädagogik studieren, um danach die Leitung des Pflegedienstes zu übernehmen oder in einer Altenpflegeschule zu unterrichten. Möglich ist die Kombination von Ausbildung und Hochschulstudium auch für Erstauszubildende. Wer in der Leitungsebene arbeiten möchte, kann auch die beruflichen Weiterbildung „Fachkraft zur Leitung einer Pflege- und Funktionseinheit“ absolvieren. Neben diesen Aufstiegsweiterbildungen werden natürlich auch Fortbildungen angeboten, mit denen sich Pflegefachkräfte für spezielle Arbeiten qualifizieren, beispielsweise im Bereich der Gerontopsychiatrie oder der Gesundheitsförderung.
Fazit: Herausfordernder und abwechslungsreicher Beruf
Der Beruf des Altenpflegers ist sehr krisensicher – nicht zuletzt die Überalterung unserer Gesellschaft sorgt dafür, dass der Bedarf an Altenpflegern stetig steigt. Die Nachfrage nach ausgebildeten Pflegekräften ist immens, wie ein Blick in die Datenbank auf http://www.score-personal.de/altenpflegerin/ verrät. Die Verdienstmöglichkeiten sind sehr unterschiedlich und stark davon abhängig, in welchem Bundesland und bei welchem Arbeitgeber der Altenpfleger tätig ist. Berufserfahrung und Qualifikation sind ebenfalls ausschlaggebend für die Höhe des Gehalts. Im Durchschnitt verdient ein in Vollzeit beschäftigter Altenpfleger etwa 25 000 EUR pro Jahr, hinzukommen Pauschalen für Wochenend- und Nachtdienste. In Teilzeit Beschäftigte haben ein entsprechend geringeres Gehalt. Einige Arbeitgeber beteiligen sich an Fahrtkosten, übernehmen eine bestimmte Anzahl an Fortbildungen pro Jahr oder garantieren Gehaltserhöhungen innerhalb bestimmter Zeiträume.
Foto: LieC / pixelio.de