Pflegebedürftige werden oftmals von vielerlei Krankheiten heimgesucht. Auch Zahnprobleme sind weit verbreitet: Die eigenen Zähne sind funktionsunfähig, ausgefallen oder krank. So müssen sich viele Senioren entscheiden, ob sie eine Prothese oder Implantate bevorzugen, um wieder ein funktionstüchtiges Gebiss zu erhalten. Doch in vielen Fällen macht es Sinn, sowohl auf Implantate als auch auf eine Prothese zu setzen. Wie kann eine derartige Kombination aussehen?
Vollprothesen: Selten die erste Wahl
Früher war die Vollprothese für viele Senioren die erste Wahl. Dafür wurden sogar die letzten eigenen Zähne gezogen – frei nach dem Motto: Was weg ist, kann keine Probleme mehr verursachen. Doch diese Herangehensweise verschonte viele nicht von Zahnproblemen, denn ein zahnloser Kiefer beginnt zu schrumpfen. Deshalb wird die Vollprothese heute nur noch verordnet, wenn dafür keine Zähne gezogen werden müssen und sie tatsächlich die beste Behandlungsmethode darstellt. Doch eine Vollprothese muss auf der Kieferkammschleimhaut abgestützt werden, was oft ein gummiartiges Kontaktgefühl hervorruft und als instabil empfunden wird. Deshalb versuchen viele Zahnärzte, auf Alternativen auszuweichen.
Zahnersatz kombiniert mit eigenen Zähnen
Sind die verbleibenden eigenen Zähne gesund und werden es voraussichtlich auch bleiben, können sie in die Zahnersatzplanung miteinbezogen werden. Oft werden sie mit Kronen versehen und dienen dazu, eine Prothese zu stabilisieren. Sind viele solcher „Pfeilerzähne“ im Mund vorhanden, fühlt sich die Prothese oftmals wie das eigene Gebiss an, weil die Prothese nicht von der Kieferkammschleimhaut gehalten werden muss.
Was können moderne Zahnimplantate?
Sind nicht mehr genügend eigene Zähne vorhanden, um die Prothese zu stabilisieren, können Implantate verwendet werden. Erst in den 50ern des letzten Jahrhunderts wurde die Behandlungsform mit Implantaten entwickelt. Seitdem wurden dieser moderne Zahnersatz ständig verbessert: Aktive Implantatoberflächen sorgen für eine schnelle Einheilung. Dies gelingt, indem sich immer mehr knochenbildende Zellen anlagern und so rasch ein stabiler Zahnersatz entsteht. Die Forschung geht jedoch noch einen Schritt weiter: Zukünftig sollen biologische Oberflächen entzündungshemmende Eigenschaften besitzen und damit die Mundgesundheit unterstützen. So ist eine Versorgung mit Implantaten für viele Senioren eine Alternative zur Teilprothese. Doch von der individuellen Situation hängt es ab, welcher Zahnersatz die beste Variante darstellt.
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