Eine spannende Frage zu einem relativ umstrittenen Begriff!
Eigentlich zum Wohle der zu pflegenden Person gedacht, aber leider auch oft als eine missbräuchliche Maßnahme gegenüber dem Pflegepersonal einer Einrichtung eingesetzt:
Positiv: Die Pflegevisite ist ein Instrument für das Qualitätsmanagement innerhalb einer Pflegeeinrichtung. In einem Gespräch mit dem Pflegeempfänger werden Pflegeprobleme und Ressourcen besprochen und anschließend in der Akte des Klienten niedergeschrieben. Nach dem Gespräch erfolgt eine Diagnose (Pflegediagnostik) über den aktuellen (pflegerischen) Zustand des Klienten. Im Prozess der Pflegediagnostik erarbeitet und beschließt man zukünftige Pflegeziele und deren benötigten Maßnahmen, damit die Pflege des Menschen verbessert werden kann.
Negativ: In einigen Einrichtungen (ich schreibe auch aus eigener Erfahrung) wird die Pflegevisite speziell auf das Personal „beschränkt“. Hier werden nicht die Fähigkeiten und Probleme der zu pflegenden Personen wahrgenommen und beachtet, sondern die Arbeit der Pflegekraft bewertet. In einigen Webforen wird sogar über „Spionage“ und Mobbing durch Pflegevisiten berichtet, da es sich eher um Kontrolle als um Qualitätsmanagement handelt. Sehr schade.. Nobody is perfect!