Die Themen Zahnersatz und Zahnprothese sind bei Senioren relevant, weil dort oft besondere Probleme vorliegen und der Zahnarzt sehr achtsam vorgehen muss, um über die Mitarbeit der Patienten gute Erfolge zu erreichen. Der Anteil an Senioren und älteren Menschen nimmt laufend in der Gesamtbevölkerung zu.
Doch trotz großer Erfolge der Prophylaxe bei Karies und Parodontitis haben Zahnärzte besonders bei alten Menschen oft das Problem, das Thema Zahnersatz und Zahnprothese umfassender angehen zu müssen. Denn mit zunehmendem Lebensalter nimmt die Zahl der vollständig funktionierenden Zähne mehr und mehr ab.
Viele Zähne sind so stark durch Karies belastet, dass sie gezogen oder überkront werden müssen. Sehr häufig müssen Zähne einer Wurzelbehandlung unterzogen werden und die Vielzahl an Brücken und Kronen im Mund sorgt dafür, dass viele ganz oder teilweise funktionsfähig gebliebene Zähne abgeschliffen werden müssen. Viele Senioren haben daher einen sehr stark reduzierten Bestand bei den Zähnen; manche ältere Menschen haben auf einem oder auf beiden Kiefern keinen Zahn mehr.
Versorgungsmöglichkeiten für ältere Menschen mit stark reduziertem Zahnbestand
In dieser Situation ist eine umfassende Aufklärung beim Zahnarzt nötig, um die alten Menschen mit ihrer Problemlage vertraut zu machen. Behutsam muss darüber gesprochen werden, ob die herkömmliche Schritt-für-Schritt-Vorgehensweise noch angemessen ist, wenn immer mehr Zähne oder der gesamte Zahnbestand an einem oder an beiden Kiefern deutlich vermindert ist. Sind noch einige gute Zähne an beiden Kiefern vorhanden, dann hat man oft noch gute Perspektiven für den dauerhaft zu tragenden Zahnersatz.
Der Zahnarzt wird bei gutem Gesundheitsstand sich dafür einsetzen, dass diese Zähne noch lange genutzt werden können. Sie sollen die wichtigsten Ankerpunkte für den dauerhaften Zahnersatz darstellen, möglicherweise müssen noch einzelne Zahnimplantate (künstliche Zähne mit neuer Wurzel) gesetzt und ältere Brücken oder Kronen ersetzt werden, um dem Gebiss insgesamt eine längerfristige Stabilität zurückgeben zu können. Hierbei ist es von Vorteil wenn der Zahnarzt über viel Erfahrung verfügt.
Teilprothese und Vollprothese bei deutlich reduziertem Zahnbestand
Falls diese Strategie nicht greifen kann, weil nicht genügend gesunde Zähne zur Verfügung stehen, dann muss darüber gesprochen werden, ob nicht eine Teil- oder eine Vollprothese nötig ist. Auch für die Teilprothese sind einige gute Zähne oder eventuell neue Implantate nötig, um dem Zahnersatz die notwendige Stabilität zu sichern. Diese Zähne bzw. dieser Zahnersatz muss sachgerecht aufbereitet werden, damit die Teilprothese eine gute Verankerung bekommt.
Weitere Zähne, die nicht für die Verankerung benötigt werden, können überkront werden, damit ihre langfristige Haltbarkeit gesichert bleibt. Sind aber alle Zähne eines Kiefers oder beider Kiefern verloren gegangen, dann wird eine Vollprothese benötigt. Diese Therapie ist dann erfolgreicher umsetzbar, wenn die zahnlosen Kiefernkämme noch gut ausgebildet sind.
Gesunde Ernährung und angemessene Zahnpflege auch während des Alters
Die beste Alternative für ein langfristig gut funktionierendes Gebiss sind aber die eigenen Zähne. Sie bleiben dann gesund, wenn auch im Alter verstärkt auf eine ausgewogene und gesunde Nahrung geachtet wird. Die Mundhygiene sollte insbesondere im Alter einen hohen Stellenwert haben.
Mehrfach täglich, am besten nach jeder Mahlzeit, sollten die Zähne gereinigt werden. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und die jährliche oder halbjährliche Beseitigung von Zahnstein sind die Garanten dafür, dass eine Prothese im Alter vermieden werden kann.
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